Lasst uns reden! Medien in der Krise

Ort: Berlin, Kiezbüro Sebastian Scheel

Sebastian Scheel diskutiert mit Alexander King (Medienpolitischer Sprecher der Linksfraktion)

In Berlin hatte zuletzt die Wahl der ehemaligen stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer durch den Rundfunkrat des RBB zur Intendantin des RBB für viel Aufruhr gesorgt. Diese folgte auf Patricia Schlesinger, die durch Vorwürfe der Vorteilsnahme und Vetternwirtschaft einen handfesten Skandal um verschleuderte Rundfunkgelder für luxuriöse Büroausstattungen und Massagesessel, saftige Gehaltserhöhungen und Sonderzahlungen sowie die mangelhafte Trennung zwischen privaten und dienstlichen Zwecken ausgelöst hatte. Das Ganze im Fokus einer immer schärfer werdenden Debatte um die Legitimation des öffentlich-rechtlichen-Rundfunks. Müssen sowohl ARD, als auch ZDF vor Ort von der Königsfamilie in London berichten? Sollen teure Senderechte für den Spitzensport erworben werden? Wieviel bleibt dabei noch für die Mitarbeiter über, um qualitativ hochwertigen Journalismus zu bieten? Wie viele journalistische Freiheiten haben die freien Mitarbeiter, die etwas weniger als die Anzahl der fest angestellten ausmachen und bei jeder Beitragsabnahme um ihre finanzielle Grundlage bangen müssen? Wie ist eigentlich die Stimmung und der Arbeitseifer, wenn die Macherinnen und Macher der journalistischen Beiträge durch die Sparzwänge jeden Beitragspfennig umdrehen müssen und die Intendantin Luxus leistet? Ihren Unmut darüber haben die Mitarbeiter des RBB schon im Zuge der Schlesinger-Affäre geäußert und im Juli 2023 haben 350 freie Mitarbeiter einen offenen Brief an die neu gewählte Intendantin Demmer adressiert: „Die Stimmung im Sender hat einen neuen Tiefpunkt erreicht.“

Letztlich betrifft die Krise aber alle Bereiche, nicht nur den öffentlich-rechtlichen-Rundfunk. Nicht nur das Beispiel der Machenschaften auf höchster Ebene des RBB sorgt noch immer für großes Misstrauen in die Medien und die Berichterstattung insgesamt. Die Medien als Ganzes stehen in der Kritik.

Wie aber steht es tatsächlich um den Journalismus in Deutschland? Sind es sogar strukturelle Probleme, die unabhängigen, qualitativen Journalismus sowie Meinungsvielfalt immer schwerer machen? Was ist dran an dem immer enger werdenden Debattenkorridor? Ist die viel beschworene „Cancel Culture“ wirklich so wirkmächtig und wie ist es dazu gekommen? Dazu wollen wir uns u.a. mit den Thesen aus dem Buch „Die vierte Gewalt“, von Welzer und Precht, auseinandersetzen und über die aktuelle Lage der Medien, der Berichterstattung und der Bedeutung von Journalismus diskutieren.

Veranstaltungsort: Kiezbüro Sebastian Scheel

Kaiserin-Augusta-Str. 75
12103 Berlin

Telefon: +493066864245